Es ist der Tag vor der großen Rede des Bundeskanzlers. In einem Hotelzimmer in Heiligendamm sitzen die Redenschreiber und Pressesprecher zusammen und feilen an dem Text, der den angeschlagenen Regierungschef – genannt „Big Boss“ (BB) – wieder zu Popularität verhelfen soll. Die drei Autoren Paul, Jenny und Eddie wissen: Es muss eine perfekte Inszenierung werden. Die Delegierten des Parteitages und die Bürger des Landes sollen das Gefühl bekommen, gut regiert zu werden. Gesucht wird die beruhigende „Feelgood“-Stimmung.
Plötzlich wird bekannt, dass die Journalistin Liz einen Skandal um genmanipulierte Pflanzen enthüllt hat und eine explosive Story veröffentlichen will. Nun sind alle alarmiert, die mit der Sache zu tun hatten. Die Geschichte könnte die ganze Regierung zu Fall bringen, das muss verhindert werden, auch wenn die Wahrheit dabei auf der Strecke bleibt. Während auf dem Parteitag eine wilde Debatte abläuft, tobt im Hotelzimmer der Kampf um das politische Überleben, koste es, was es wolle. Pressesprecher Eddie trickst, wo er kann. Der Zweck heiligt die Mittel. Nur Liz zeigt sich völlig unbeeindruckt – zunächst.
In der beißenden Satire von Alistair Beaton werden die Mechanismen des Machterhalts brillant enttarnt. Der Autor, der selbst einmal Redenschreiber von Großbritanniens Premier Tony Blair war, kennt den Politikbetrieb aus eigener Anschauung. Vor dem Hintergrund der laufenden Debatten über das Vorgehen von Gentechnik-Konzernen ist Beatons politische Satire „Feelgood“ aktueller denn je.
Ensemble 2018
Premiere am 2.Juni 2018, um 19:00 Uhr, im Stadtschloss Moabit, Rostocker Str. 32, 10553 Berlin
Paul, gespielt von Wolfgang Goergens
Jenny, gespielt von Friederike Hartmann-Hornberger
Eddy, gespielt von Winfried Folz
Georg von Altenburg, gespielt von Joachim Dörrfeld
Anja, gespielt von Marina Hübner
Simone Sadwetzki, gespielt von Gundula Lukas
Liz, gespielt von Kornelia Ambs
Regie: Luzia Schelling
Ton: Peter Weigel
Bühnenbild: Wolfgang Goergens
Maske: Sarah Hutzel